Autor Thema: FERTIG - Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Update 09 - 20.03.20  (Gelesen 25660 mal)

Offline Graf Spee

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Da ich mit Figurenbauberichten (noch) nicht wirklich glänzen kann, habe ich mich, nach Rücksprache mit Martin dazu entschlossen, wenigstens einen Bericht zu meinem aktuellen Projekt zu zeigen.
Die Entscheidung an sich ist mir nicht leicht gefallen, denn ich möchte nicht den Eindruck erwecken, hier ein Forum thematisch zu "kapern".
Aber so kann ich wenigstens auch etwas zum Forenleben beitragen, statt meist nur stiller Mitleser und Bewunderer zu sein.

Was mir darum auch wichtig ist:
Wenn es entsprechende Gegenstimmen gibt, so möchte ich darum bitten, dass Ihr Euch auch meldet, damit ich dem Rechnung tragen kann.




Wie schon dem Titel zu entnehmen, möchte ich den Zerstörer Z 20 Karl Galster bauen.

Warum nun gerade dieses Schiff, vor allem, wenn es davon noch nicht mal einen Bausatz als solches gibt?

Für meine Sammlung fehlt mir noch ein früherer Zerstörertyp der Kriegsmarine.
Allerdings gibt es den Typ 1934/1934A leider nicht in 1:350.
Daher blieb mir nur der Typ 1936.
Den gibt es immerhin von Zvezda und mittlerweile auch, dank Formentausch, von Revell.
Bei meinem Bausatz handelt es sich um die Originalversion von Zvezda, Z 17 Dieter von Roeder.

Quelle: scalemates.com

Bis auf Z 20 sind alle Einheiten dieses Typs bei der Besetzung Norwegens versenkt worden.
Da mich die Umbauten bei solchen Schiffen und Tarnschemata aber ebenfalls sehr interessieren entschied ich mich für Z 20, als einzigen Überlebenden.
Nach reichlicher Recherche konnte ich dann auch zwei Bilder auftreiben die Karl Galster in klassischen Zerstörer Tarnschema zeigen.
Hellgrau über alles, mit schwarzen/dunkelgrauen Streifen die auf einen imaginären Punkt zwischen den Schornsteinen zulaufen.

Fotos sind gerade beim Anbringen von solchen Tarnschemate in der Handhabung unnötig kompliziert.
Daher habe ich aus beiden Fotos das obige Tarnschema als Vorlage erstellt.
Zudem bekommt man so schon mal einen Ausblick auf das Aussehen des fertigen Modells.

Der Kartoninhalt sieht recht vielversprechend aus, auch wenn die Teile definitiv nicht mit denen der Konkurrenz von Trumpeter zu vergleichen sind.

Nichtsdestotrotz hat man hier eine gute Basis auf der auch direkt aus der Schachtel gebaut ein schönes Modell entstehen kann.

Zur weiteren Verfeinerung habe ich vor ewigen Zeiten den LionRoar-Satz für deutsche Zerstörer erworben.
Der ist zwar nicht für diesen Bausatz gedacht, aber lässt sich nach einer Durchsicht der Anleitung wohl ohne Problem anpassen.

Zwar werden dieses Sätze gerne als "Rundum-sorglos-Paket" verkauft, allerdings ist dieses Set von diesem Anspruch in meinen Augen sehr weit entfernt.
So gibt es zwar einige nette Sachen z.B. für die gesamten Rohrwaffen, aber vieles fehlt.
Selbst dann, wenn man es für die vorgegebenen Bausätze verwendet.
Daraus resultierend wird es eine Menge Eigenbauten geben.

Was ich wann wo wie anfertige, wird dann direkt bei den Bildern erwähnt werden.

_bye_

Verwendete Quellen:
Koop/Schmolke - Die deutschen Zerstörer 1935-1945
- Vom Original zum Modell - Die deutschen Zerstörer 1935-1945
Elfrath - Deutsche Zerstörer 1934-1945
Breyer - Die deutsche Kriegsmarine 1935-1945 Bd. 2
Williamson - German Destroyer 1939-45
Fock - Z-Vor 1914 bis1939 & 1940 bis 1945
Breyer - Marinearsenal - Die deutschen Zerstörer (I) & Die deutschen Zerstörer (II), Bd. 33 & 36
- Marinearsenal - Sonderband 17 - Deutsche Zerstörer im Einsatz
- Marinearsenal - Highlight 1 - Die 6. Zerstörerflottille in Norwegen
Jung/Abendroth/Keling - Anstriche und Tarnanstriche
Asmussen/Leon - German Naval Camouflage Vol. 1 & 2
Bundesarchiv
Archiv M. Carl

Verwendete Zurüstsätze/-teile:
Flyhawk - WWII German Navy Z-Class Destroyers
Master Model - 37 mm Rohre
- 20 mm Rohre

Einführung - 03.11.18
Baubeginn - 03.11.18
Update 01 - 22.12.18
Update 02 - 14.01.18
« Letzte Änderung: März 20, 2020, 10:39:23 Nachmittag von Graf Spee »
Mathias

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Offline Graf Spee

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #1 am: November 07, 2018, 02:44:40 Nachmittag »

Historischer Abriss:

Die Entwürfe für die ersten deutschen Nachkriegszerstörer gehen auf das Jahr 1932 zurück.
Mit ihren Eckdaten, 1100 t Verdrängung, 3x12,7cm und 35kn, orientieren sie sich an den letzten Kriegsentwürfen der kaiserlichen Marine und lagen eher im Bereich der späteren Torpedoboote der Raubtier-/Raubvogel-Klasse.
Nach dem Abschluss des deutsch-britischen Flottenabkommens 1935fielen die Beschränkungen des Versailler-Vertrages und die Deutschland vertragsgemäß des abkommens zustehende Zerstörertonnage betrug 52.200 t.
Abzüglich allerdings 9.600 t für die bereits gebauten Torpedoboote der oben erwähnten Raubtier-/Raubvogelklasse, womit noch 42.600 t verbleiben.

Kurz nach Abschluss des Abkommens kündigte Deutschland ein Baubprogramm von 16 Schiffen zu je 1625 t an.
Allerdings war diese Tonnageangabe nicht wahrheitsentsprechend und diese ersten Einheiten des Typs 1934/1934A, der Vorgänger des Typs 1936, verdrängten bereits an die 2.100 t.
Ds Einsatzdeplacement lag mit 3.100 t nochmals deutlich darüber.

Diese ersten Schiffe wurden mit den Bezeichnungen Z1 1 bis Z 16 versehen.
Ihre Namen erhielten erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Die Länge betrug 119 m, die maximale Geschwindigkeit bis zu 36 kn.
Die Besatzung bestand aus 325 Mann und die Reichweite lag bei 1.800sm.
Bewaffnet waren diese Einheiten mit
5x 12,7 cm C 34
2x 3,7 cm C30 Zwillingslafette
6x 2 cm C30
2x 53,3 cm Torpedorohr-Vierlingssätze




Wie schon Eingangs erwähnt sind für die Umwandlung des Z 17 in Z 20 Karl Galster einige Umbauten notwendig.
Der auffälligste ist sicherlich der Atlantikbug der ab Z 20 Standard wurde.

Vergleicht man die Bausatzteile mit dem entsprechenden Plan fällt die Differenz sofort ins Auge.
Doch dazu später etwas mehr.

Begonnen habe ich mit den recht banalen, aber nun einmal unumgänglichen Arbeiten da sie die Basis für alles Weitere bilden.

Dazu gehört das Zusammensetzen des Rumpfes gemäß Bauanleitung.
Die Spanten sind eigentlich für den Umbau zu einem Wasserlinienmodell gedacht, denn sie sollen den Rumpf nach abtrennen des Unterwasserschiffs wieder stabilisieren.
Allerdings bewähren sie sich auch hier denn sie spreizen den Rumpf ein wenig auf und erleichtern so das einsetzen der Decks.

Das Heck mit den Austritten der Wellen ist ein separates Bauteil:

Etwas, dass mir schon bei z.B. Revells Emden nicht gefallen hat, denn es kompliziert den Bau schon in einem so frühen Stadium unnötig.
Beim Einsetzen ist zudem große Vorsicht geboten, da sonst ein unschöne Stufe entstehen kann, da die Aufnahme nämlich zu weit im Rumpfinneren sitzt.

Nach der Fertigstellung des Unterwasserschiffes wurden dann die Decks eingesetzt.
Wie auch bei der Konkurrenz setzt sich das Oberdeck aus Teilen für  Hauptdeck,  Vordeck, Back und den Ãœbergang vom Hauptdeck zum Vordeck zusammen.

Die Decks ließen sich ohne große Probleme einsetzen, dank der vorherigen Anbringung der Spanten.
Allerdings gibt auch einen Nachteil: es ergeben sich rundum kleine Spalten, die verspachtelt werden müssen.
Nach dem Einsetzen wurde das Hauptdeck direkt von den angegossenen Minenschienen befreit, da diese durch Teile aus dem LionRoar-Set ersetzt werden.

Als nächstes habe ich mich dann daran gemacht die Back zu verschließen und zu verspachteln:


Nachdem der Grundzustand soweit hergestellt war, habe ich den neuen Bug erstellt.
Dazu habe ich den neuen Bug vom Plan auf 0,5mm Sheet übertragen, ausgeschnitten und dann an den bestehenden Bug angepasst und angeklebt.
Danach wurde dann alles in mehreren Durchgängen mit Spachtelmasse soweit aufgebaut und in Form geschliffen bis die Form laut Plan stimmig war.

In den Trocknungsphasen des Bugs habe ich hinten die Wellen samt Lagern montiert und verspachtelt:

Durch die ganze Spachtelei zeigt sich auch, dass dieser Bausatz im Vergleich zu anderen Zerstörer-Bausätzen von der Passung her abfällt.
Ich hoffe, dass sich das nicht in allen Bereichen als so aufwändig erweist.

Hier dann einmal der der fertig gespachtelte Rumpf:


Um das Modell handhaben und später auch eindocken, ausdocken und auf den Sockel montieren zu können wurden zwei 2,5mm Bohrungen eingebracht.
Gefolgt vom Schneiden der M3-Gewinde.

Diese Vorgehensweise hat sich bei mir bewährt.
Viele kleben auch eine Mutter im Rumpf ein, allerdings ist es mir schon häufig passiert, dass sich diese im geschlossenen Rumpf verabschiedet hat.

Ein weiterer Unterschied zu den anderen, frühen Einheiten der Klasse gemäß Bausatzzustand ist das Vorhandensein von Schlingerkielen.
(Bei Z 20 erfolgte diese Umrüstung wahrscheinlich im Rahmen des Umbaus 1942.)
Diese wurden angebracht da sich die vorher verwendeten Schlingerdämpfungsanlagen nicht bewährten.

Gemacht habe ich sie aus 1 mm Sheet das zunächst grob in Form geschnitten wurden.
Im Anschluss daran wurde dann die weitere Form mit Feile und Schleifpapier herausgearbeitet.

Nachdem dies erfolgt war, wurden die beiden Kiele gemäß Plan angebracht.


Auf Vorbildfotos erkennt man, das die obere Bullaugenreihe nicht dem Decksverlauf in der Form folgt, wie es beim Bausatz vorgesehen ist.
Hinzukommt, dass die Bullaugen ohnehin hätten versetzt werden müssen, da sie zu hoch angebracht sind.

Dies fällt vor allem dann auf, wenn man wie ich eine MES-Schleife anbringen möchte.
Denn diese verdeckt dann die oberen Bullaugenreihen zur Hälfte.
Die Bausatzbullaugen wurden also folgerichtig verspachtelt, verschliffen und dann neu gebohrt.
Danach konnte dann auch die MES-Schleife, aus 0,6 mm Kupferdraht gefertigt, angebracht werden.

Was jetzt noch fehlte waren die Wasserabweiser über den Bullaugen, denn sie fehlen im Bausatz komplett.
Dazu habe ich einen 0,1 mm Kupferdraht um ein Rundprofil gewickelt.



Danach wurde er dann mit einem Saitenschneider in Ringe geschnitten:



Und die dann abermals gedrittelt, womit die Form letztlich ganz gut passte.


Die so erstellten Teile wurden dann mittels Sekundenkleber angebracht.

Alles in allem eine mühselige Arbeit, die sich aber doch lohnt, trägt sie doch subtil zur Gesamterscheinung bei.

Ach ja:
Das Ruderblatt ist mir verlorengegangen, so dass ich ein neues Blatt anfertigen musste.


Nachdem die ganzen Vorarbeiten erledigt waren konnte endlich die grundlegende Farbgebung erfolgen.

Unterwasserschiff Revell Matt 37
Wasserpass Revell Matt 09
Rumpf Revell Matt 76
Bullaugen Revell Matt 08
Decks Revell Matt 78

Und schlussendlich wurde das bisher Vollbrachte dann eingedockt:

Das Dock ist ein Eigenbau aus Holzresten, in dem ich während der Bauphasen meine Modelle unterbringe.
Da passt bislang vom Segelschulsschiff bis hin zum Linienschiff alles rein.

Ich hoffe, das was ich bisher zeigen konnte gefällt und macht auch Lust auf mehr.

Der nächste Schritt ist dann wohl das komplettieren der Aufbauten als Rohbau, damit ich zielgerichtet das Tarnmuster des Rumpfes anbringen kann.

Bei aufkommenden Fragen, grade weil ich nicht aus meiner Haut kann und immer wieder Seefahrtsbegriffe verwende, einfach fragen.
Denn:
Es gibt Deine dummen Fragen, nur dumme Antworten. ;)


_bye_

Einführung - 03.11.18
Baubeginn - 03.11.18
Update 01 - 22.12.18
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« Letzte Änderung: Januar 14, 2019, 09:40:43 Nachmittag von Graf Spee »
Mathias

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Offline Dirk Ewert

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #2 am: November 07, 2018, 11:38:26 Nachmittag »
Für meinen Teil,- alles gut.
Über den Tellerrand zu schauen macht nicht dümmer und irgendwann muss auch der hartnäckigste Figurenfetischist begreifen,
dass er ohne ein bisschen zu basteln nicht weiterkommt. Und da ist dann alles mögliche hilfreich.
Also nur zu. 



Offline Martin Antonenko

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #3 am: November 08, 2018, 12:50:41 Vormittag »
**signed** Dirk!

Genau so seh' ich das auch, weshalb ich Mathias eine Werkbank eingerichtet und seinen Vorschlag aufgegriffen habe!

Von Flugzeug-Modellbauern lackieren lernen, von Militärmodellbauern "altern" und "verschmutzen" lernen und von Schiffsmodellbauern sauberen Modellbau und das Modellieren von "Wasserflächen"!

Ich ja auch nicht das erste Mal, dass hier im Forum ein Baubericht steht, der nicht zuvörderst Figuren zum Inhalt hat...

Gruß
Martin


Offline Dirk Ewert

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #4 am: November 08, 2018, 01:37:28 Vormittag »
- und umgekehrt könnten die Baggerbauer, sprich Panzerbauer, ja mal lernen wie man vernünftig eine Figur anmalt.
Und so ihre Modelle perfekt macht.
Nur so als Vorschlag.....



Offline Martin Antonenko

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #5 am: November 08, 2018, 02:02:44 Vormittag »
Oooh jaaa - das wär gut!


Gruß
Martin


Offline Meyer_Jan

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #6 am: November 08, 2018, 08:35:58 Vormittag »
unbedingt weitermachen! Alles was das Forum belebt ist  :wco:

Außerdem ist es egal ob eine Kunstofffigur oder ein Schiffsmodell gebaut wird - von beiden kann man was lernen!


Jan Meyer, Kurpfälzer Figurenfreunde 
Dieser Post wurde auf 100% Recycling-Papier geschrieben!

 
Kim Meyer:

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #7 am: November 08, 2018, 05:34:21 Nachmittag »
Ja Jan,so sehe ich das auch!Ich schau gerne zu was andere so machen!Ãœberall kann man noch was lernen!!!

VG Helmut
Helmut Saiger
Neuenburg am Rhein



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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #8 am: November 08, 2018, 08:54:35 Nachmittag »
Zitat
und umgekehrt könnten die Baggerbauer, sprich Panzerbauer, ja mal lernen wie man vernünftig eine Figur anmalt.

 :96:

Jan Degryse


Offline Graf Spee

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #9 am: November 08, 2018, 10:39:22 Nachmittag »
Oha.
Hier ist ja was los.
Vielen herzlichen Dank für die positive Resonanz. :88:

- und umgekehrt könnten die Baggerbauer, sprich Panzerbauer, ja mal lernen wie man vernünftig eine Figur anmalt.
Und so ihre Modelle perfekt macht.
(...)
Oh ja, ein Gedanke der mir auch schon so manches mal durch den Kopf schoss.

_bye_
Mathias

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Offline Martin Antonenko

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Baubeginn 07.11.18 - pt.1
« Antwort #10 am: November 08, 2018, 11:25:44 Nachmittag »
Lass uns beim kommenden Stammtisch mal über'n Figuren-Bemal-Workshop reden...


Gruß
Martin


Offline Graf Spee

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Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Update 01 - 30.12.18
« Antwort #11 am: Dezember 30, 2018, 03:23:48 Nachmittag »

Historischer Abriss:

Wie in allen Marinen so waren auch in der Reichsmarine/Kriegsmarine die Zerstörer in einer steten Entwicklung begriffen.
Es fiel der Entschluss einen neuen, gegenüber den Einheiten der Klasse 1934 verbesserten, Typ mit insgesamt 22 Einheiten (Z 17 - Z 39) zu bauen.
Allerdings wurden hiervon lediglich die ersten 6 Einheiten auch als Typ 1936 fertiggestellt, nämlich Z17 bis Z22.

Da aus der Erprobung der 1934er Zerstörer noch keine Ergebnisse vorlagen, der Erste wurde erst im Januar 1937 fertiggestellt, stützte man sich auf Schätzungen, Annahmen und Extrapolationen ab.
Die auffälligste Änderung gegenüber dem Typ 1934 war eine Vergrößerung der Abmessungen und daraus resultierend auch der Verdrängung.
Aber es gab auch einige wesentliche Details die angepasst wurden.
Am Achterschiff wurden einige Verbesserungen an der Formgebung vorgenommen und die Propeller wurde etwas weiter an die Mittschiffslinie herangerückt, so dass sie weniger exponiert waren.
Des Weiteren wurde der Deckssprung im Vorschiff erhöht, Z20-Z22 erhielten einen Sichelbug und die Schornsteinhöhe wurde herabgesetzt um die Topplastigkeit zu verringern.
Die Antriebsanlage wurde von der Vorgängerklasse übernommen und lediglich dem neuen Entwurf angepasst.

Die offizielle Verdrängung des Typs 1936 wurde mit 1811 ts angegeben, auch wenn die tatsächliche Verdrängung mit 2300 ts deutlich darüber lag.
Wichtig war diese Geheimhaltung da mittlerweile von den offiziell zugestandenen 52.200 ts bereits 35.600 ts verbaut waren.
Somit war der verbleibende Spielraum recht eng.

Die Länge betrug 123 m, die maximale Geschwindigkeit bis zu 39 kn.
Die Besatzung bestand aus 323 Mann und die Reichweite lag bei 2.050sm.
Bewaffnet waren diese Einheiten mit
5x 12,7 cm C 34
2x 3,7 cm C30 Zwillingslafette
4x 2 cm C30
2x 53,3 cm Torpedorohr-Vierlingssätze
optional konnten 60 Minen mitgeführt werden




Es hat ein wenig gedauert, aber nun kann ich kurz vor dem Jahreswechsel doch noch ein Update des Bauberichts zeigen.
Leider hat mein Appendix die Planung der letzten Wochen so durcheinandergewirbelt das alle Bereiche in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Ergänzt dann noch um eine Bronchitis über die Feiertage.

Als erstes wurden die Teile der Aufbauten versäubert und zusammengesetzt.

Da aber später noch das Tarnmuster angebracht werden muss sind die Teile an diesem Punkt nur soweit fertig verklebt wie es absolut unumgänglich ist.
Dadurch lässt sich da Tarnmuster leichter abkleben und auftragen.

Dann wurden die Bauteile provisorisch mit Patatfix befestigt...


...und das Modell auf die Seite gelegt um das Tarnmuster abzukleben.

Ich habe das Tarnmuster zunächst nur auf dem Rumpf angebracht, da die Aufbauten ja noch fertig bearbeitet werden müssen.
Dadurch das ich Tarnmuster bereits vorher als Plan vorbereitet habe ging das auch recht einfach vonstatten.

Nach dem Entblättern stellte sich das Ergebnis wie folgt dar:

Lediglich die Bullaugen mussten an einigen Stellen nachbearbeitet werden, aber größere Probleme gab es da nicht.

Da ich die Hauptbewaffnung durch Zurüstteile aus dem erwähnten Ätzsatz von LionRoar ersetze wurden die Aufnahmen der Bausatzteile verspachtelt und verschliffen, da sie später sonst nicht abgedeckt sind.


Aber neben ein wenig Spachteln und schleifen waren auch einige tiefgreifende Abänderungen bzw. Umbauten von Nöten.

Für den markanten Durchgang hinter dem Fahrstand musste die Säge angesetzt werden, da Zvezda dieses nicht dargestellt hat.
Sinngemäß gilt natürlich gleiches für die Revellauflage des Bausatzes.


Die fehlenden Wände wurden dann später durch Plastiksheetstückchen dargestellt.

Für den ersten Detaillierungsdurchgang kamen dann die Fotoätzteile zum Einsatz.

Die weiteren Details der grundlegenden Detaillierung habe ich dann noch mit Draht und ein wenig Sheet erstellt.
Dies sind auch alles erst mal nur die Arbeiten, die notwendig sind um später das Tarnmuster anbringen zu können.
Größere Arbeiten waren an den Aufbauten nicht notwendig denn es sind ohnehin nur kaum bis keine Details vorhanden sind die vorher entfernt werden müssten.

Lediglich die Schornsteine brauchten vorab ein wenig mehr Aufmerksamkeit.

Hier mussten schon sämtlich Rohre, Fußpferde, Kanäle usw. angebracht werden, da das später nicht mehr so ohne Weiteres möglich ist.
Gerade im Hinblick auf das Tarnmuster.
Bei der Brücke wurden noch die seitlichen Fenster nachgraviert und angepasst, da die Bausatzversion nicht so recht stimmig war.
Gleiches gilt auch für die Türen des Steuerstandes.

Nachdem die Basisfarbe drauf war wurden auch die Aufbauten gemäß Tarmusterplan abgeklebt.

Zum Anbringen der Basisfarbe wurde die Aufbauten zwischenzeitlich übrigens entfernt um an alle Stellen zu kommen.

Danach wurden sie dann soweit zerlegt wie das zum lackieren des Tarnmusters erforderlich war.

Auch weitere Verklebungen wurden direkt danach gemacht und die Aufbauten zu größeren Baugruppen zusammengefügt wodurch sie leichter handhabbar sind.

Zum ersten Durchgang der weiteren Detaillierung gehört natürlich die Darstellung der Hozbeplankung im Brückenbereich.

Dazu habe ich Stück Tesatape auf dem Boden der Brücke ausgerichtet und zugeschnitten.

Das besagte Tape hab ich im Baumarkt gefunden.
Sieht aus wie das bekannte Tamiyatape, klebt auch genauso und lässt sich auch genauso verarbeiten.
Aber zu einem Bruchteil des Preises.
Leider habe ich den Namen nicht mehr präsent.
Aber es nicht das bekannte Tesa-Precision, sondern noch einen Ticken anders und günstiger.

Die so erhaltene Schablone wurde dann auf das selbst gedruckte Holzdeck aufgeklebt und der benötigte Decksbereich ausgeschnitten.

Ich habe dabei einen etwas größeren Rand von ca. 1 mm gelassen um das Deck später besser anpassen zu können.
Das angenehme ist aber, dass man, falls etwas schiefgehen sollte, noch genug Reserve hat und einfach ein neues Deck ausschneidet.

Befestigt wurde es mit einem Klebestift, den ich mir schon damals bei meiner Köln geholt hatte.


Dann wurde das Deck mit zwei Lagen Klarlack versiegelt und die Brücke aufgesetzt.


Dsa oberste Deck erhielt dann nach der gleichen Methode auch sein Holzdeck.


Und so ist dann der aktuelle Stand der Dinge bevor es an die Detaillierung des Ganzen geht:


Ich denke mal, dass ich mich da von vorn nach achtern, von innen nach außen und von oben nach unten durcharbeiten werde.
So besteht die geringste Gefahr, dass ich mir da was abreiße.

Ich hoffe, der Baubericht weiß soweit zu gefallen.
Anmerkungen, Fragen, Lob und Kritik sind natürlich wie immer willkommen.

_bye_

Einführung - 03.11.18
Baubeginn - 03.11.18
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Update 02 - 14.01.18
« Letzte Änderung: Januar 14, 2019, 09:40:14 Nachmittag von Graf Spee »
Mathias

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Offline Martin Antonenko

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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Update 01 - 30.12.18
« Antwort #12 am: Dezember 30, 2018, 11:36:41 Nachmittag »
Sehr sauber gebaut und lackiert - Chapeau!

 hut_ab

Kennst Du diese Site - mit 3-D-Animation von Z 20 und klasse Detailfotos...?

https://warthunder.com/de/news/3322-marine-z20-karl-galster-de


Gruß
Martin


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Re: Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Update 01 - 30.12.18
« Antwort #13 am: Dezember 31, 2018, 12:12:48 Nachmittag »
Schön, dass es Dir gefällt. :72:

Die Seite, die Du verlinkt hast, ist ganz "nett", aber nicht wirklich stimmig.
Die Details stimmen hinten und vorne nicht, genauso wenig die Aufbautenstruktur und die Fla-Bewaffnung.
Auch das gezeigte Tarnmuster fuhr Z 20 so nicht.
Aber für den Spieler gilt: Sieht aus wie ein deutscher Zerstörer, also ist es ein deutscher Zerstörer.
Und das reicht dafür ja auch völlig aus. :72:

_bye_
Mathias

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Offline Graf Spee

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Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Update 02 - 14.01.18
« Antwort #14 am: Januar 14, 2019, 09:36:25 Nachmittag »

Historischer Abriss:
Als erste Einheit des neuen Typs wurde im September 1936 Z 17 bei der DeschimAG in Bremen auf Kiel gelegt, zeitnah gefolgt von den 5 weiteren geplanten Einheiten.
Als deren letzte lief im Dezember 1938 schließlich Z 22 vom Stapel, ebenfalls wie alle anderen Einheiten, bei der DeschimAG.

Die Erprobungen zeigten, dass die Zerstörer 1936 insgesamt als bessere Seeschiffe als ihre Vorgängerklasse 1934, wenn auch ihr Verhalten als solches lediglich als Befriedigend betrachtet wurde.
Durch die Reduktion der Toppgewichte beispielsweise war die Stabilität erhöht worden und auch die Anpassungen am Schiffskörper trugen einen wesentlichen Teil dazu bei.
Als weiteren Effekt brachte dies mit sich, dass keine Verbrauchsbeschränkungen angeordnet werden mussten.

Die Erprobungen umfassten das übliche Programm von Maschinenstörübungen, Meilenfahrten, Verbrauchsfeststellungen, Schießabschnitten, Verbandsfahrten, etc.
An deren Ende stand die Indienststellung und somit die Ãœbernahme der Schiffe in den aktiven Dienst der Kriegsmarine.
Nach der erfolgten Indienststellung aller Schiffe bildeten die 6 Einheiten des Typs 1936 die 3. Zerstörerflottille, bestehend aus der 4. und 5. Zerstörerdivision.

Die gesamte Klasse bestand nunmehr aus den Schiffen
Z 17 Diet(h)er von Roeder
Z 18 Hans Lüdemann
Z 19 Hermann Kühne
Z 20 Karl Galster
Z 21 Wilhelm Heidkamp
Z 22 Anton Schmitt



Mittlerweile hat der Bau richtig Tempo aufgenommen.
Zumindest wenn ich meine letzten Projekte mal so Revue passieren lasse.

Bei der von mir gewählten Vorgehensweise ist als Erstes die Brücke dran.
Zwar sind im Bausatz einige Teile zur Staffage derselben enthalten, aber die absolut unbrauchbar und erinnern nicht mal entfernt an die Originale.

Also habe ich aus Draht, Sheet und Rundmaterial drei Kreiselkompasstöchter und zwei Zielsäulen.
Das wären auf jeden Fall die wichtigsten und auffälligsten Instrumente.

Allerdings gibt es auch den Wänden der Nocken noch genügend Dinge, die einer Nachbildung bedürfen.

Als Vorbild dient mir eine Aufnahme aus Breyer "Die Deutsche Kriegsmarine"auf der man sehr gut den gesamten Brückenbereich erkennen kann.

Zu den oben erwähnten Kompanten und Zielsäulen kamen noch die benötigten Signalscheinwerfer hinzu.

Wie man sehen kann sind die Teile schon entsprechend lackiert.

Und natürlich erhielten auch die Details des restlichen Brückenbereichs ihre Farbe.

Auf diesem Foto ist auch die im Zuge eines Umbaus errichtete Hütte für das FunkMessOrtungsgerät zu erkennen.
Die Form wurde schlicht mit ein wenig Sheet und Spachtelmasse erstellt.

Nach dem ersten Durchgang wurden die erstellten teile alle soweit angebracht.

Die Niedergänge sind aus dem LionRoar-Set entnommen und benötigen eine sorgsame Handhabung, da die sich sehr leicht verziehen...

Nach der Anbringung der selbstgemachten Details ging es an den sehr auffälligen Entfernungsmesser im vorderen Artillerieleitstand.

Etwas weiter unten im Beitrag kann man erkennen, dass das Bausatzteil einfach nur richtig schlecht ist.
Also galt es auch hier das Ganze mit ein wenig Eigeninitiative aufzupeppen.
Im Bild sind erst mal nur die Teile zu sehen, die für den Grundaufbau benötigt werden.
An und für sich nichts Wildes: Rundstab, Sheet, PE-Reste und was sich noch so vom Bausatz verwenden lies.

Nach ca. 1h Bastelei udn Fummelei sieht das Ergebnis dann so aus:

Hier einmal zum Vergleich neben dem Bausatzteil.

Leider hat sich am "lebenden Objekt" gezeigt, dass meine Version etwas zu hoch geraten ist.

Aus dem Grund habe ich das Teil an einer unauffälligen Stelle ein wenig eingekürzt.

Aufgrund eines Gesprächs mit einem Modellbaufreund zeigte sich, dass ich etwas Wichtiges vergessen hatte:
Den Spind für die Signalflaggen.

Ich habe mich für Aussehen und Aufbau an den aktuell gebräuchlichen Modellen orientiert.
Somit ist das Teil also eher ein "educated guess"

Nach die Grundform aus Teelichtalu ausgeschnitten war habe ich die einzelnen Maße entsprechend angerissen...


...und danach die genauere Form ausgeschnitten:


Im Anschluss wurde es dann in Form gefaltet und ein Mittelsteg eingeklebt.


Fehlte nur noch die Farbgebung und die Flaggen.

Die Flaggen habe ich mittels Weißleim und Zellstofftuch nachgebildet und nach dem Aushärten mit ein paar bunten Tupfen angedeutet.

Die soweit erst mal fertige Brücke.

Aus dem LionRoar-Set kamen noch Leitern und Munitionsspinde hinzu.
Die 20mm Zwillinge in den Nocken habe ich erst mal weggelassen, da ich mir die sonst nur im weiteren Verlauf wieder abreiße.

Ich hoffe, das Update war soweit interessant und langweilt nicht.

Fragen, Anmerkungen und Kommentare sind wie immer willkommen.

_bye_

Einführung - 03.11.18
Baubeginn - 03.11.18
Update 01 - 22.12.18
Update 02 - 14.01.18

« Letzte Änderung: Januar 14, 2019, 09:41:58 Nachmittag von Graf Spee »
Mathias

They say the world is coming to end. Well...   ...it was by our own hand.
Turned out the world kept turning.


Only we ended.
Hinweis: externer Link zu www.modellboard.net