Historischer Abriss:
Von den 6 gebauten Einheiten des Typs 1936 nahmen 5 am Unternehmen Weserübung , der Besetzung Norwegens im Jahr 1940, teil.
Lediglich Z 20 Karl Galster fehlte , da er sich zu jenem Zeitpunkt in Wilhelmshaven wegen Ãœberholungsarbeiten in der Werft befand.
Die verbliebenen 5 Schiffe wurden der Kriegsschiffgruppe 1 unter Kommodore Bonte zugeteilt, der seine Flagge auf Z 21 Wilhelm Heidkamp setzte.
Insgesamt bestand der Verband aus 10 Zerstörern (Z 2, Z 9, Z 11, Z 12, Z 13, Z 17 - Z 19, Z 21 - Z 22), die zusätzlich ca. 2000 Gebirgsjäger unter dem Oberbefehl von Generalmajor Dietl an Bord hatten.
Aufgabe der eingeschifften Gebirgsjäger war die Besetzung des kriegswichtigen Erzhafens von Narviks sowie seiner näheren Umgebung.
Eingeschifft wurden die Gebirgsjäger samt ihrer Ausrüstung am 6. April in Warnemünde, pro Schiff 200 Mann.
Nach erfolgter Einschiffung sammelte sich der deutsche Flottenverband in der deutschen Bucht und trat den Marsch gen Norden an.
Während des Marsches traf der Verband auf schweres Wetter in Form von Schneetreiben und Orkan, so dass sich die Einheiten über ein weites Gebiet verteilten, allerdings hielten sich die Orkanschäden an Bord der Schiffe teils doch in argen Grenzen.
Am 8. April wurde der Verband vom Befehlshaber, Adm. Lütjens, nach Narwik detachiert.
Beim Einlaufen in den Ofot-Fjord am 9. April teilte sich der Verband entsprechend der Operationsziele auf, welche im Einzelnen die Vernichtung der Befestigungsanlagen, Besetzung des Truppenübungsplatzes und schließlich die Besetzung Narviks selbst waren.
Hier bei stellten sich den Zerstörer die Küstenpanzer Eidsvold und Norge in den Weg.
Eidsvold wurde nach abgelehnter Übergabe von Z 21 mit zwei Torpedos versenkt, Norge lieferte sich ein ergebnisloses Artilleriegefecht mit Z 11, bis sie schließlich von selbigem mit Torpedos versenkt wurde.
Entgegen der ursprünglichen Planung war Kommodore Bonte gezwungen mit seinem Verband in Narvik zu verbleiben bis alles Schiffe die Treibstoffübernahme abgeschlossen hatten.
Da nur ein nutzbarer Tanker vor Ort war, zog sich dieses Vorhaben in die Länge.
Am 10. April drang, von den von Bonte abgestellten Wachschiffen unbemerkt, ein britischer Zerstörerverband unter Captain Warburton-Lee, in den Ofotfjord ein wo sie den deutschen Verband völlig überraschten und in den ersten Minuten des Gefechts sowohl Z 21 als auch Z 22 versenkten. Bei der Explosion von Z 21 fiel auch der deutsche Verbandsführer, Kommodore Bonte.
Z 17, Z 18 und z 19 wurden an der Pier vom Artilleriefeuer der Briten schwer beschädigt. ohne das es gelang den Briten einen Gegentreffer beizubringen.
Als der britische Verband den Fjord verlassen wollte, lief er den verbleibenden 5 deutschen Zerstörer vor die Geschütze, die insgesamt 3 britische Zerstörer versenkten oder schwer beschädigten bevor sie das Gefecht abbrechen mussten.
Das endgültige Schicksal ereilte die verbleibenden, teils stark beschädigten, sieben deutschen Zerstörer am 13. April als erneut ein britischer Verband in den Fjord einlief.
Dieses Mal unter Führung eines Schlachtschiffs, der HMS Warspite.
Die deutschen Zerstörer wurden von den an Feuerkraft überlegenen Briten zusammengeschossen, oder sie setzen sich auf Grund nachdem sie ihre Munition verschossen hatten.
Von den zehn in Narvik eingesetzten Zerstörer kehrte keiner mehr zurück. Teils sind die Wracks auch noch heute in den Fjorden um Narvik zu sehen.
Die überlebenden Besatzungsmitglieder wurden in ein Marine-Infanterieregiment umgegliedert und den Truppen Dietls angegliedert.
Nach dem Gefecht bei Narvik war Z 20 Karl Galster der einzig verbliebene Vertreter des Typs 1936.
Im Prinzip steht dieses Update unter dem Motto: "Kleinvieh macht auch Mist".
Viele kleine Schritte summieren sich irgendwann soweit auf, dass ich hier tatsächlich etwas zeigen kann.
Ich werde mich peu a peu von der Back nach achtern arbeiten ohne allerdings die Bewaffnung anzubringen oder die Boote.
Diese folgen später, das ich das Modell so während des Baus leichter handhaben kann.
Demzufolge habe ich mit den Bauteilen begonnen, die für die Back benötigt werden.
Dazu wurden zunächst einmal alle gesammelt...
...und anschließend versäubert sowie für die weitere Bearbeitung vorbereitet.
Im Einzelnen sind dies die löblicherweise separat ausgeführten Poller, die Spills sowie die Anker und Wasserabweiser.
Die Teile sind soweit von der Form her vollkommen in Ordnung und lassen sich auch alle Nutzen.
Leidiglich die Verstrebungen an den Wasserabweisern wurden entfernt, da sie später durch PE-Teile ersetzt werden.
Danach folgte das erste "abbadahabbichscratch" auf der Back.
Gemeint ist in diesem Fall der Auslass der Ankerketten aus den Kettenkästen.
Dazu habe ich ein 1,5mm Rundprofil vorsschtig erwärmt und in Form gebogen.
Danach wurde ein Ende glatt abgeschnitten und aufgebohrt um später die Kette aufnehmen zu können.
Als das erfolgt war, wurde das Teil fertig in Form gebracht.
Natürlich zweimal, das Ganze, da es ja auch zwei Ankerketten gibt.
Hier sieht man auch schon die angebrachten Spills im Rohzustand und den mit PE-Teile versehenen Wellenbrecher auf dem Vorschiff.
Danach tauchte ein tiefgreifendes Problem mit den Bausatzgeschützen auf, das mich ein wenig beschäftigt hielt, da es Einfluss auf Größe und Position von zwei Seiltrommeln hat, die direkt hinter dem Wellenbrecher zu positionieren sind.
Zu sehen sind hier einmal das "12,7 cm"-Geschütz aus dem Bausatz und das Pendant von Trumpeter, dass ich noch in der Restekiste hatte.
Es ist leicht zu erkennen, das die Zvezda-Geschütze eher den 15 cm - Geschützen der späteren Klassen entsprechen, als den 12,7 cm Geschützen, die Z 20 führte.
Somit sind die Bausatzgeschütze nicht nur an sich falsch, sondern dadurch natürlich auch zu groß...
Besonders deutlich wird das auf den beiden folgenden Fotos, auf denen ich die Geschütze mal wechselweise aufgestellt habe.
Wer also den Bausatz bauen möchte, sollte sich hier unbedingt etwas wegen der Geschütze überlegen, denn die beigelegten sind unpassend für ein Modell eines Typ 1936 Zerstörers.
So es denn unbedingt ein solcher sein muss, bleibt wohl nur einen der Trumpeter-Bausätze um seine 12, 7 cm zu erleichtern, die dort ja zur genüge beiliegen.
Nachdem dieses Problem behoben war (ich werde die PE-Version aus dem Lionroar-Set verwenden) kam Farbe auf die Teile auf der Back.
Nicht spektakulär, aber es ist trägt zum Gesamteindruck bei.
Danach kamen dann Ketten von Builders-in-scale hinzu
Da diese so aber nur mehr oder weniger unmotiviert herumschlabbern mussten noch die Kettenstopper ergänzt werden.
Diese fertige ich mir meist im Eigenbau an, da sie bei fast keinem PE-Set das mir untergekommen ist, dabei sind.
Dazu braucht man nur ein wenig dünnen Kupferdraht, in meinem Fall 0,12 mm, entnommen aus einem alten USB-Kabel.
Im ersten Schritt wird der Draht doppelt gelegt , leicht verdrillt und dann in einen Schraubstock gespannt.
Nun wird er immer weiter verdrillt, bis die Verdrillung an sich sehr fein ist.
Die Verdrillung kann natürlich variiert werden, dann sie gibt nachher die Größe der Kettenglieder vor.
Hier gilt es, ein wenig zu experimentieren, bis man die für seine Zwecke passende Version gefunden hat.
Danach folgt, sehr wichtig, das Plätten.
Dies dient dazu, aus dem runden Drahtstrops eine relativ platte Kette zu machen.
Dazu spanne ich den verdrillten Draht in den Schraubstock und knalle diesen richtig fest an.
So fest es geht...
Nun nur noch die passende Länge zurechtschneiden...
...und an der gewünschten Position anbringen.
Wie man sieht sind mittlerweile auch die Anker angebracht und mit der Kette verbunden.
Auf diversen Fotos erkennt man, dass über den Ankerklüsen Abdeckungen angebracht waren.
Diese habe ich hier aus kleinen PE-Gitterresten erstellt.
Alternativ kann man hier sicherlich auch auf meine Schokofolien-Variante zurückgreifen, die ich bei der König verwendet habe.
Der nächste Punkt auf der Liste waren die Ottergeräte für den Eigenschutz, bzw. für das Minenräumen.
Hier muss man sich selbst welche fertigen, so man keine in der Restekiste hat.
Denn im Bausatz sind keine enthalten. Generell fällt die Minenräumausrüstung im Bausatz sehr mager aus.
Ich habe dafür ein Rundprofil in Form gefeilt (s.o.) und dann mit den PE-Teilen von Lionroar verfeinert.
Verfeinert trifft es hier auch sehr gut, denn die Teile sind echt winzig und fitzelig, für mich hart an der Grenze zu "Nicht wirklich baubar".
Aber auch das konnte irgendwann fertiggestellt und angebracht werden.
Hier sind man auch schon die im Rohbau angebrachten Ladebäume für die beiden Motorbeiboote.
Die Ausleger, die im Bausatz enthalten sind, passen soweit recht gut und es müssen nur noch ein paar Querstreben ergänzt werden um dem Vorbild gerecht zu werden. (Bevor es an die Verfeinerung geht)
Und da wir gerade von Verfeinerung sprechen...
Für den nächsten Schritt wird wieder Draht gebraucht.
Dieses Mal in zwei Stärken.
Entnommen habe ich ihn aus einem USB-Kabel (vergl. o.) und einer alten 230 V-Anschlussschnur.
Auch Golddraht kommt zum Einsatz, wobei ich die Rolle vor ca. 10 Jahren gekauft habe und sie immer noch hält... ...und hält... ...und hält...
Als erstes habe ich die Abstützungen der Nocken angefertigt, danach dann deren Verspannung und die Toppnanten der Ladebäume.
Als das erledigt war kamen die Abflüsse der Brückenspeigatte hinzu.
Diese liegen innenbords, von den Stützen aus gesehen, aber sie ließen sich nicht vorher anbringen, da sonst die Positionierung im Hinblick auf die Stützen schwierig gewesen wäre.
Somit musste ich sie halten dadurch fummeln. Aber auch das ist machbar.
Der letzte Schritt in diesem Bereich waren die Rettungsflöße, zu deren Farbgebung es auf modellboard.net ja eine sehr aufschlussreiche Diskussion gab.
Allerdings sei auch hierzu angemerkt, dass dem Bausatz keine beiliegen, da sie ja auch für Z 17 nicht notwendig sind.
Meine stammen von Trumpter, aus meiner Restekiste.
Als erstes habe ich sie komplett entkernt um später die PE-Teile anbringen zu können.
Die Trumpeter-Flöße sind für 1:350 zu klein, allerdings stört mich das hier nicht sehr.
Wenn es jemanden stören sollte bei seinem Modell, so gibt es Kriegsmarineflöße von Northstar, m.W.n.
Nach dem Entkernen kamen die angesprochenen PE-Teile und etwas Farbe hinzu.
Auf den mir vorliegenden Aufnahmen von Z 20 erkennt man das Floß auf der Umladekammer sehr gut.
Es wirkt extrem dunkel, fast schwarz, was für mich auf einen Rotton schließen lässt.
Gleiches gilt für die Flöße hinter dem Schornstein.
Also habe ich sie alle in einem dunklen Rot gepönt.
Sicherlich etwas zu dunkel, aber ein helleres, knalliges Rot hätte das Modell zu sehr erschlagen, so dass ich nach einem entsprechenden Versuch wieder davon abgerückt bin.
Im Anschluss wurden alle 8 Flöße angebracht und mit entsprechenden Haltern versehen wie sie z.B. im Lionroar-Set enthalten sind.
Ebenfalls kann man hier sehen, dass die Ladebäume mittlerweile die Leitern und Taljen erhalten haben.
Über die Flöße an den Nocken kam Persenning.
Denn auf den angesprochenen Fotos erkennt man, dass sie mit einer solchen bezogen sind, die das Tarnmuster weiterführt.
Und so ist dann der aktuelle Gesamtzustand:
Ich hoffe, das Lesen war nicht allzu anstrengend und dass Ihr mir hier weiterhin gewogen bleibt.
Fragen, Anmerkungen und Kommentare sind wie immer willkommen.