Historischer Abriss:
Die Entwürfe für die ersten deutschen Nachkriegszerstörer gehen auf das Jahr 1932 zurück.
Mit ihren Eckdaten, 1100 t Verdrängung, 3x12,7cm und 35kn, orientieren sie sich an den letzten Kriegsentwürfen der kaiserlichen Marine und lagen eher im Bereich der späteren Torpedoboote der Raubtier-/Raubvogel-Klasse.
Nach dem Abschluss des deutsch-britischen Flottenabkommens 1935fielen die Beschränkungen des Versailler-Vertrages und die Deutschland vertragsgemäß des abkommens zustehende Zerstörertonnage betrug 52.200 t.
Abzüglich allerdings 9.600 t für die bereits gebauten Torpedoboote der oben erwähnten Raubtier-/Raubvogelklasse, womit noch 42.600 t verbleiben.
Kurz nach Abschluss des Abkommens kündigte Deutschland ein Baubprogramm von 16 Schiffen zu je 1625 t an.
Allerdings war diese Tonnageangabe nicht wahrheitsentsprechend und diese ersten Einheiten des Typs 1934/1934A, der Vorgänger des Typs 1936, verdrängten bereits an die 2.100 t.
Ds Einsatzdeplacement lag mit 3.100 t nochmals deutlich darüber.
Diese ersten Schiffe wurden mit den Bezeichnungen Z1 1 bis Z 16 versehen.
Ihre Namen erhielten erst zu einem späteren Zeitpunkt.
Die Länge betrug 119 m, die maximale Geschwindigkeit bis zu 36 kn.
Die Besatzung bestand aus 325 Mann und die Reichweite lag bei 1.800sm.
Bewaffnet waren diese Einheiten mit
5x 12,7 cm C 34
2x 3,7 cm C30 Zwillingslafette
6x 2 cm C30
2x 53,3 cm Torpedorohr-Vierlingssätze
Wie schon Eingangs erwähnt sind für die Umwandlung des Z 17 in Z 20
Karl Galster einige Umbauten notwendig.
Der auffälligste ist sicherlich der Atlantikbug der ab Z 20 Standard wurde.
Vergleicht man die Bausatzteile mit dem entsprechenden Plan fällt die Differenz sofort ins Auge.
Doch dazu später etwas mehr.
Begonnen habe ich mit den recht banalen, aber nun einmal unumgänglichen Arbeiten da sie die Basis für alles Weitere bilden.
Dazu gehört das Zusammensetzen des Rumpfes gemäß Bauanleitung.
Die Spanten sind eigentlich für den Umbau zu einem Wasserlinienmodell gedacht, denn sie sollen den Rumpf nach abtrennen des Unterwasserschiffs wieder stabilisieren.
Allerdings bewähren sie sich auch hier denn sie spreizen den Rumpf ein wenig auf und erleichtern so das einsetzen der Decks.
Das Heck mit den Austritten der Wellen ist ein separates Bauteil:
Etwas, dass mir schon bei z.B. Revells Emden nicht gefallen hat, denn es kompliziert den Bau schon in einem so frühen Stadium unnötig.
Beim Einsetzen ist zudem große Vorsicht geboten, da sonst ein unschöne Stufe entstehen kann, da die Aufnahme nämlich zu weit im Rumpfinneren sitzt.
Nach der Fertigstellung des Unterwasserschiffes wurden dann die Decks eingesetzt.
Wie auch bei der Konkurrenz setzt sich das Oberdeck aus Teilen für Hauptdeck, Vordeck, Back und den Übergang vom Hauptdeck zum Vordeck zusammen.
Die Decks ließen sich ohne große Probleme einsetzen, dank der vorherigen Anbringung der Spanten.
Allerdings gibt auch einen Nachteil: es ergeben sich rundum kleine Spalten, die verspachtelt werden müssen.
Nach dem Einsetzen wurde das Hauptdeck direkt von den angegossenen Minenschienen befreit, da diese durch Teile aus dem LionRoar-Set ersetzt werden.
Als nächstes habe ich mich dann daran gemacht die Back zu verschließen und zu verspachteln:
Nachdem der Grundzustand soweit hergestellt war, habe ich den neuen Bug erstellt.
Dazu habe ich den neuen Bug vom Plan auf 0,5mm Sheet übertragen, ausgeschnitten und dann an den bestehenden Bug angepasst und angeklebt.
Danach wurde dann alles in mehreren Durchgängen mit Spachtelmasse soweit aufgebaut und in Form geschliffen bis die Form laut Plan stimmig war.
In den Trocknungsphasen des Bugs habe ich hinten die Wellen samt Lagern montiert und verspachtelt:
Durch die ganze Spachtelei zeigt sich auch, dass dieser Bausatz im Vergleich zu anderen Zerstörer-Bausätzen von der Passung her abfällt.
Ich hoffe, dass sich das nicht in allen Bereichen als so aufwändig erweist.
Hier dann einmal der der fertig gespachtelte Rumpf:
Um das Modell handhaben und später auch eindocken, ausdocken und auf den Sockel montieren zu können wurden zwei 2,5mm Bohrungen eingebracht.
Gefolgt vom Schneiden der M3-Gewinde.
Diese Vorgehensweise hat sich bei mir bewährt.
Viele kleben auch eine Mutter im Rumpf ein, allerdings ist es mir schon häufig passiert, dass sich diese im geschlossenen Rumpf verabschiedet hat.
Ein weiterer Unterschied zu den anderen, frühen Einheiten der Klasse gemäß Bausatzzustand ist das Vorhandensein von Schlingerkielen.
(Bei Z 20 erfolgte diese Umrüstung wahrscheinlich im Rahmen des Umbaus 1942.)
Diese wurden angebracht da sich die vorher verwendeten Schlingerdämpfungsanlagen nicht bewährten.
Gemacht habe ich sie aus 1 mm Sheet das zunächst grob in Form geschnitten wurden.
Im Anschluss daran wurde dann die weitere Form mit Feile und Schleifpapier herausgearbeitet.
Nachdem dies erfolgt war, wurden die beiden Kiele gemäß Plan angebracht.
Auf Vorbildfotos erkennt man, das die obere Bullaugenreihe nicht dem Decksverlauf in der Form folgt, wie es beim Bausatz vorgesehen ist.
Hinzukommt, dass die Bullaugen ohnehin hätten versetzt werden müssen, da sie zu hoch angebracht sind.
Dies fällt vor allem dann auf, wenn man wie ich eine MES-Schleife anbringen möchte.
Denn diese verdeckt dann die oberen Bullaugenreihen zur Hälfte.
Die Bausatzbullaugen wurden also folgerichtig verspachtelt, verschliffen und dann neu gebohrt.
Danach konnte dann auch die MES-Schleife, aus 0,6 mm Kupferdraht gefertigt, angebracht werden.
Was jetzt noch fehlte waren die Wasserabweiser über den Bullaugen, denn sie fehlen im Bausatz komplett.
Dazu habe ich einen 0,1 mm Kupferdraht um ein Rundprofil gewickelt.
Danach wurde er dann mit einem Saitenschneider in Ringe geschnitten:
Und die dann abermals gedrittelt, womit die Form letztlich ganz gut passte.
Die so erstellten Teile wurden dann mittels Sekundenkleber angebracht.
Alles in allem eine mühselige Arbeit, die sich aber doch lohnt, trägt sie doch subtil zur Gesamterscheinung bei.
Ach ja:
Das Ruderblatt ist mir verlorengegangen, so dass ich ein neues Blatt anfertigen musste.
Nachdem die ganzen Vorarbeiten erledigt waren konnte endlich die grundlegende Farbgebung erfolgen.
Unterwasserschiff | Revell Matt 37 |
Wasserpass | Revell Matt 09 |
Rumpf | Revell Matt 76 |
Bullaugen | Revell Matt 08 |
Decks | Revell Matt 78 |
Und schlussendlich wurde das bisher Vollbrachte dann eingedockt:
Das Dock ist ein Eigenbau aus Holzresten, in dem ich während der Bauphasen meine Modelle unterbringe.
Da passt bislang vom Segelschulsschiff bis hin zum Linienschiff alles rein.
Ich hoffe, das was ich bisher zeigen konnte gefällt und macht auch Lust auf mehr.
Der nächste Schritt ist dann wohl das komplettieren der Aufbauten als Rohbau, damit ich zielgerichtet das Tarnmuster des Rumpfes anbringen kann.
Bei aufkommenden Fragen, grade weil ich nicht aus meiner Haut kann und immer wieder Seefahrtsbegriffe verwende, einfach fragen.
Denn:
Es gibt Deine dummen Fragen, nur dumme Antworten.
Einführung - 03.11.18Baubeginn - 03.11.18Update 01 - 22.12.18Update 02 - 14.01.18