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Graf Spee / Zerstörer Z 20 Karl Galster (1:350 / Zvezda) - Update 04 - 06.05.19
« Letzter Beitrag von Graf Spee am Mai 06, 2019, 09:49:19 Nachmittag »Historischer Abriss:
Der Zerstörer Z 20 "Karl Galster" wurde benannt nach dem Kapitänleutnant der kaiserlichen Marine, Karl Galster. Nicht zu verwechseln mit seinem Vater, Admiral Karl Galster.
Geboren wurde Karl Galster 1886 in Berlin.
Im Alter von 17 Jahren trat er 1903 als Seekadett der Marine bei. Seine Ausbildung erhielt er an der Marineakademie & -schule in Kiel.
(In dem betreffenden Gebäude befindet sich heute der schleswig-holsteinische Landtag.)
1904 erhielt er seine Beförderung zum Fähnrich zur See und zwei Jahre später, mit Abschluss der Marineakademie, zum Leutnant zur See.
1908 erfolgte seine Beförderung zum Oberleutnant zur See und 1909 seine Versetzung zur Torpedowaffe, deren erster Inspekteur übrigens der spätere Großadmiral Alfred von Tirpitz war.
Seine Beförderung zum Kapitänleutnant erhielt er 1914, bereits als Kommandant des Torpedoboots S 22.
Das Torpedoboot SMS S 22 war ein Boot des Amtsentwurfs 1911 und wurde von 1912 bis 1913 bei der Schichau-Werft gebaut.
Die Indienststellung erfolgte Mitte des gleichen Jahres.
Zusammen mit seinen Schwesterbooten bildeten die somit insgesamt 10 Boote die VII. Torpedobootsflottille, wobei S 22 zusammen mit den Booten S 19 - S 23 wiederum der 14. Torpedobootshalbflottille zugeteilt war.
Die Verdrängung lag bei ca. 690 ts, die Besatzung bestand aus 72 Mann und die Bewaffnung setzte sich aus 2 x 8,8 cm Kanonen und 4 x 50,0 cm Torpedorohren zusammen.
Zu Beginn des Krieges war S 22 zunächst im Vorpostendienst und in der U-Bootsicherung in der Nordsee eingesetzt.
Im wesentlichen blieb es bei diesen Tätigkeiten bis einschließlich 1916.
Am 25. März griffen britische Streitkräfte den Marinevorposten bei List an, während parallel ein Angriff von Flugzeugen der HMS Vindex auf die Luftschiffhallen von Tondern erfolgen sollte, dem sich deutsche Jagdflieger vom Stützpunkt List entgegenstellten.
Der britische Angriff führte als Reaktion zum Auslaufen der Hochseeflotte, die den bereits im Rückzug befindlichen britischen Streitkräften nachsetzen sollte.
Während dieses Vorstoßes lief das Torpedoboot S 22 auf Höhe Terschelling auf eine Mine, die dem Boot das Rückgrat brach so das es mittschiffs in zwei Teile zerbrach.
Der Bugteil ging sofort unter während das Heck noch ein paar Minuten schwimmfähig blieb.
Allerdings war S 18 eine Rettungsaktion aufgrund des schlechten Wetters nicht möglich.
Lediglich 17 Besatzungsangehörige überlebten den Untergang, 75 Weitere, unter ihnen der Kommandant, gingen mit dem Boot unter.
Karl Galster | S 17, Schwesterboot von S 22 |
Nachdem Vorschiffsbereich und den Brückenaufbauten ging es auf dem weiteren Weg nach Achtern mit den mittleren Aufbauten weiter.
Der grundlegende Aufbau der Bausatzteile gibt soweit die Form richtig wieder, allerdings fehlen für den von mit angestrebten Bauzustand einige Einzelheiten.
Am auffälligsten sind hier die ergänzenden Aufbauten die hinzugekommen sind.
Im einzelnen ist dies zunächst einmal die Hütte, die sich vor dem Schornstein befindet.
Dies Hütte ist auch auf den Fotos sowie auf einigen Plänen zu erkennen, wenn auch ihre Funktion nicht geklärt wird.
Die Wände habe ich aus 0,3mm Sheet erstellt und das Dach aus Teelichtalu geschnitten.
Das es nämlich nicht bündig abschließt sondern übersteht trägt das Dach dadurch nicht zu dick auf.
Auch die Plattform für die Flöße habe ich im gleichen Zuge aus Teelichtalu gefertigt und angebracht.
Nachdem beides soweit Farbe bekommen hatte und auch die festen Schanzkleider, aus Teelichtalu, hinzugefügt waren, habe ich Munitionskisten & -schränke aus dem Lionroarset hinzugefügt.
Für die Positionen habe ich mich an Bildern orientiert.
Die Details des Schornsteins hatte ich schon in einem früheren Update angesprochen.
Nachdem ich ja den vorderen E-Messer kräftig aufgebrezelt hatte (abbadahabbichscratch) musste auch der Achtere dieses Prozedere über sich ergehen lassen bevor er angebracht wurde.
Da das so gut lief kam ich ein wenig in den Bastelrausch, so das von den weiteren Schritten leider keine Bilder vorhanden sind.
Denn es mussten ja nicht nur die Munitionskisten lackiert werden sondern es musste auch noch eine weitere Hütte hinzugefügt werden.
Diese beherbergt den achteren FuM-Stand und wurden nach verschiedenen Fotos erstellt und angepasst.
Gefertigt habe ich sie ganz normal aus 0,3mm Sheet, ergänzt um ein paar PE-Teile für Schotten und Bullaugen sowie eine Leiter.
Danach ging es dann an die Minenschienen die beidseitig auf dem Hauptdeck verliefen.
Lionroar bietet hier ein paar sehr schöne Ätzteile an, wenn auch die Anleitung dazu etwas dürftig ist.
Gerade im Bezug auf die mittleren, bzw. achtern Teile der Schienen...
Wie man auch erkennen kann sind die Ätzteile ein wenig zu lang für mein Modell, da sie ja für einen anderen Bausatz gedacht sind.
Allerdings stellt das kein großes Hindernis dar, da sie sich ganz wunderbar an einer unauffälligen Stelle kürzen lassen.
Komplett montiert mit den Seitenteilen sieht das Ganze dann so aus:
Eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zu den Bausatzschienen.
Auf Fotos und Skizzen erkennt man ein Schlauchboot das auf der oben erwähnten Hütte angebracht ist.
Dem Bausatz liegt nichts in der Hinsicht bei, wie auch übrigens den Trumpeter-Bausätzen nicht.
Angefertigt habe ich es dann aus 0,6 mm Kupferdraht den ich in Form gebogen und dann zurechtgeschnitten habe.
Den Boden an sich habe ich dann aus einem Weißleim-Wasser-Gemisch gemacht.
Nach dem Trockenen wurde es dann entsprechend lackiert und in Position gebracht.
Wie man sehen kann wurden auch die Flöße und Rettungsringe mittlerweile angebracht.
Gleichfalls im Bild ist die Torpedoladeschiene, die ich aus meiner Restekiste entnommen habe.
Auch sieht man einen Davit, angefertigt aus 0,6 mm Kupferdraht, wie er auf ein paar Plänen zu erkennen ist.
Die Schiene habe ich allerdings zu einem späteren Zeitpunkt wieder entfernt und durch ein Pendant von Lionroar ersetzt, das wesentlich besser wirkt.
Zu jenem Zeitpunkt ließ mich ein wenig mein Modellbaumojo hängen.
Der Motivationskiller waren herumliegende Werkzeuge.
Ich bin ein Freund von aufgeräumten und nahezu leeren Bastelplätzen, kreatives Chaos ist absolut nichts für mich, da könnte ich bei wahnsinnig werden.
Da ich die Werkzeuge aber direkt griffbereit brauche beim Bau musste eine Lösung her.
Angefertigt habe ich mir also einen Werkzeughalter samt Ablagefläche, mit einem umlaufenden Rand, damit nichts auslaufen, tropfen oder-was-auch-immer kann.
Die Basis bildet ein Deckel von einer Nuss-Nougat-Creme (Nein, nicht Nutella), die Röhren sind Muffen für M 16 er KuPa-Rohr, die hatte ich noch liegen.
Ich habe sie auf die passende Länge eingekürzt und mittels Sekundenkleber befestigt.
Sowohl an der Basis als auch untereinander.
Da mir das optisch nicht zusagte, habe ich die Muffen noch farblich gestaltet.
Gemäß meines Interessengebiets im Splittertarn einer berühmten Einheit der Kriegsmarine.
Und da somit das nervige Problem eines unordentlichen Arbeitsplatzes erledigt war, kam auch die Motivation zurück.
Den so gewonnen Schwung habe ich dann auch gleich genutzt und mich den Leitblechen in den Schornsteinen gewidmet.
Das Problem hierbei war, dass im Bausatz keine solchen Vorhanden waren und das die Teile aus dem Lionroar-PE-Set nicht passen. (s.U.)
Ich habe mir dazu Teelichtalu passend zurechtgeschnitten und die so entstandenen Bleche miteinander verschränkt.
Die gesamte Konstruktion kam dann direkt in die Schornsteine.
Zwar erforderte das Ganze reichlich Mess- und Probierarbeit, aber das das Ergebnis ist meiner Meinung nach durchaus wert.
Hier dann auch noch mal der Vergleich mit den PE-Teilen, der offensichtlich macht, warum sie sich nicht verwenden lassen.
Als Nächstes ging es dann an die ersten Teile der Bewaffnung.
Ganz konkret um die WaBo-Werfer an Bb- & Stb-Seite.
Die Basis bildeten hier die guten PE-Teile, auch wenn ich gestehen muss, das gerade die Werfer an sich echt frickelig sind.
Für die Wasserbomben an sich schlägt LionRoar Rundmaterial mit deren Endkappen vor.
Aber wie man oben sehen kann, habe ich dankenswerterweise noch WaBos aus dem Hause BMK.
Die PE-Teile wurden vorsichtig gefaltet und dann zum Lackieren auf Tamiyatape aufgebracht.
Gleiches gilt auch für die BMK-Wasserbomben.
Danach musste dann nur noch alles montiert werden.
Hier erkennt man auch die WaBos in ihren Gestellen.
Ich habe sie in einem grau-grün gehalten, das m.M.n. gut zu der Farbgebung von scharfer Munition passt, ähnlich wie sie heute üblich ist.
Zusätzlich geben sie so einen kleinen Farbtupfer.
Das obige Foto ist dann auch der aktuelle Gesamtzustand.
Wie immer gilt:
Fragen, Anmerkungen und Kommentare sind willkommen.